Gebäck aus Schwaben
Backen in Schwaben
Backen in Schwaben
Im Schwabenland kann man nicht nur wunderbar wandern und die Natur genießen, hier kann man auch leckere Backspezialitäten genießen. Als drittgrößtes Bundesland hat Baden-Württemberg mehr als nur einen außergewöhnlichen Dialekt zu bieten. Als eines der schönsten Gebiete hat das Bundesland sicher die Schwäbische Alb zu bieten. Hier kann der Mensch noch Mensch sein, und hier lädt die Natur zu ausgedehnten Spaziergängen und Wanderungen ein.
Besonders sehenswert bei den Schwaben ist sicher die Burg Hohenzollern. Diese wurde erst im 19. Jahrhundert neu aufgebaut, dabei wurden die Idealvorstellungen einer mittelalterlichen Burg als Vorlage genommen. Im 15. Jahrhundert wurde die Burg zerstört, allerdings direkt wieder aufgebaut, dann wurde sie noch einmal im 18. Jahrhundert zerstört, bevor der preußische König Friedrich Wilhelm IV. das heutige Schloss bauen ließ. Die Burg ist in einem guten Zustand und kann das ganze Jahr über besichtigt werden. Solch ein Ausflug macht natürlich hungrig.
Gut, dass es im Schwabenland ganz eigene Backspezialitäten gibt. Zum Beispiel die leckeren Springerle, die vornehmlich in der Weihnachtszeit zu bekommen sind. Springerle haben im Schwabenland eine lange Tradition und sind Anisplätzchen, die aus einem Eierschaum hergestellt werden. Was man schon vom Spekulatiusgebäck kennt, findet man bei den Springerle erst Recht, nämlich schöne und aufwendige Bilder auf dem Gebäck. Den Namen haben die Plätzchen wahrscheinlich von einem Springer, der in früheren Zeiten, sowie auch heute noch, ein beliebtes Motiv für diese Kekse ist.
Nach dieser kleinen Stärkung sollte man sich auf keinen Fall in Schwäbisch Gmünd den Marktplatz entgehen lassen. Das Ensemble von der sehenswerten Johanneskirche und den rund herum erbauten mittelalterlichen Gebäude bietet durchaus einen sehr reizvollen Anblick. In der Mitte des Marktplatzes steht ein sehr ansehnlicher Marienbrunnen, der seine Erbauung im 18. Jahrhundert fand. Hier kann man an heißen Sommertagen auch mal die Füße für eine kleine Abkühlung hineinhalten. Ansonsten gibt es rund um den Marktplatz einen Spielplatz, wo sich die Kleinen austoben können und jede Menge Cafes, die zum verweilen einladen.
Hier kann man sich von einer weitern schwäbischen Spezialität verwöhnen lassen, nämlich der allseits bekannten und beliebten Dampfnudel. Kaum einer hat sie noch nicht gegessen, aber nur die wenigsten wissen, dass sie tatsächlich aus dem Schwabenland kommt. Ganz im Gegensatz zu ihrem Namen, handelt es sie hier nicht etwa um ein herzhaftes Nudelgericht, sondern um eine süße Backspeise aus Mehl, Milch, Hefe und Eiern. Ob klein oder groß, fast niemand kann dieser süßen Verführung widerstehen. Dampfnudeln werden warm gegessen, am besten schmecken sie, wenn man dazu noch Vanillesauce reicht. Beim Verzehr sollte man aber vorsichtig sein, denn so eine Dampfnudel hat es in sich, sie macht pappsatt.
Am besten trainiert man die kleine Sünde sofort wieder ab, zum Beispiel bei einem Besuch des Renaissance Schloss Haigerloch mit der dazugehörigen Schlosskirche in Haigerloch. Bereits im 12. Jahrhundert baute Graf von Hohenberg aus den vorhandenen Bauten eine große Burg. Allerdings wurden erst im Jahr 1580 die heutigen Schlossanlangen und die Schlosskirche erbaut. Der zuständige Bauherr hiefür war Graf Christoph von Hohenzollern-Haigärloch. Heute dient das Schloss als Restaurant und Hotel und befindet sich in Privatbesitz. Hier kann man sich auch den Restaurantterrassen niederlassen und eine weitere, schwäbische Spezialität genießen, nämlich den original schwäbischen Hefezopf. Dieser ist, ganz im Gegensatz zu dem sächsischen Verwandten Hefezopf, süß anstatt herzhaft.
Der Hefezopf wird, wie der Name schon sagt, aus einem Hefeteig gefertigt, welcher dann in mehrere Teile aufgeteilt wird, um dann daraus die traditionelle Zopfform zu flechten. Am besten schmeckt der schwäbische Hefezopf, wenn er frisch aus dem Ofen kommt, und noch etwas warm ist, mit ein wenig echter Butter bestrichen. Oft werden dem Hefezopf auch Rosinen, Mandeln oder eine Nussfüllung zugefügt. Dem Hefezopf kann kaum einer widerstehen, leider hat er aber auch, genau wie die Dampfnudel und auch die Springerle, reichlich Kalorien, über die man sich aber keine Gedanken machen muss, wenn man den ganzen Tag die Natur und die Sehenswürdigkeiten in der Schwäbischen Alb bewundert hat.
Im Schwabenland wird ein Hefezopf vorzugsweise zum Sonntagsfrühstück gereicht, aber natürlich kann man ihn auch die ganze Woche über verzehren. Sicher hat das Schwabenland noch eine Menge mehr Sehenswürdigkeiten und Backspezialitäten zu bieten, deren Entdeckung sich bestimmt lohnt.